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B 87: Verlegung bei Eckartsberga

Die geplante Ortsumgehung Eckartsberga im Zuge der Bundesstraße (B) 87 (neu: B 87, Verlegung bei Eckartsberga) ist ein Um- und Ausbauprojekt im Süden Sachsen-​Anhalts sowie in Thüringen. Das Projekt, für das die Vorplanung abgeschlossen wurde und im Jahr 2025 die Entwurfsplanung beginnen wird, ist bisher Bestandteil des Bedarfsplanes für die Bundesfernstraßen gemäß Bundesverkehrswegeplan 2030. Das Vorhaben ist Bestandteil des Förderprogrammes gemäß Investitionsgesetz Kohleregionen (InvKG), beschlossen als Artikel 1 des Strukturstärkungsgesetzes Kohleregionen vom 08.08.2020. Die Verlegung der B 87 soll Eckartsberga vom Durchgangsverkehr entlasten.

Verlauf

In der Vorplanung gab es mehrere Planungsvarianten für einen Trassenverlauf. Die nachstehende Abbildung zeigt die untersuchten, bewerteten und verglichenen Trassenführungen, die jeweils südlich der Ortslage Eckartsberga beginnen und entweder südöstlich oder nordwestlich der Ortslage Eckartsberga verlaufen.

Projektdaten

Überblick über die wichtigsten Projektdaten wie Projektstand, Ausbaulänge, bauliche Besonderheiten und prognostizierte Verkehrsstärken:

Projektstand

Im Zeitraum vom Herbst 2019 bis Ende 2022 erfolgte im Rahmen der Vorplanung eine Variantenuntersuchung einschließlich Abstimmung mit den Trägern öffentlicher Belange sowie der Öffentlichkeit.

Im Ergebnis der Untersuchungen und nach Abschluss der Überprüfung/ Genehmigung durch die Zentrale der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt wurde als Vorzugsvariante der Linienführung die Variante 2, wie in nachstehender Grafik dargestellt, herausgearbeitet bzw. bestätigt. Diese Linienführung erhielt am 29. Juli 2024 durch die oberste Straßenbaubehörde, dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales des Landes Sachsen-Anhalt, nach Projektabstimmung mit dem Bundesministerium für Digitales und Verkehr die Zustimmung.

Weiterhin wurde zwischen den Straßenbauverwaltungen Bund und Land abgestimmt, das bisher als Bedarfsplanmaßnahme eingeordnete Straßenbauvorhaben bei Eckartsberga als Um- und Ausbaumaßnahme mit dem Titel „B 87, Verlegung bei Eckartsberga“ weiterzuverfolgen.

Für das Projekt werden mit Beginn des Jahres 2025 die Aktivitäten für die Bearbeitung der weiterführenden Planung aufgenommen (detaillierte bzw. parzellenscharfe Straßenentwurfsplanung, Landschaftspflegerischer Begleitplan einschließlich Faunistische Sonderuntersuchungen und vorbereitende Planungsleistungen, wie Vermessung und Baugrundbegutachtung).

Ausbaulänge

  • 2,2  km

Gesamtkosten

  • rund 19,7 Mio. EUR (Stand: Kostenschätzung 10/2022)

Ingenieurbauwerke

  • 2 Brückenbauwerke (Unterführung Wirtschafts-/ Radweg, Überführung Wanderweg)
  • Grünbrücke (Querung für Tierpopulationen (Groß-, Mittel- und Kleinsäuger vor allem Fledermäuse, Wildkatze), Anschluss bundesweit bedeutender Biotopverbundkorridore (Waldlebensräume Thüringen und Flächen des ökologischen Verbundsystems Sachsen-Anhalt))

Verkehrsprognose 2030

  • Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke (DTV): 3.500 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden (Kfz/24h)
  • Durchschnittliche tägliche Verkehrsstärke des Schwerverkehrs (DTVSV): 250 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden (SV-Kfz/24h)
  • Verkehrsentlastung auf der Ortsdurchfahrt Eckartsberga bis 3.500 Kraftfahrzeuge pro 24 Stunden (Kfz/24h)

Besonderheiten

  • Länderübergreifendes Um- und Ausbauvorhaben (Sachsen-Anhalt/Thüringen)

  • Im Planungsraum des Vorhabens befindliche Schutzgebiete nach europäischem Recht (Fauna-​Flora-Habitat-Gebiete): „Lichtenburg nordwestlich Eckartsberga“, „Hohndorfer Rücken nordöstlich Eckartsberga“, „Finne Hänge bei Auerstedt“, Fledermausquartier „Eckartsberga Keller Gartenstraße“

Die B 87, Verlegung bei Eckartsberga, ist ein Teilstreckenabschnitt des Gesamtprojektes von im Zuge der B 87 zwischen Naumburg und der Landesgrenze Sachsen-​Anhalt/Thüringen geplanten weiteren Ortsumgehungen für Naumburg, Bad Kösen (seit Mai 2021 in Bau), Taugwitz-​Poppel und Gernstedt.

Stand v. Dezember 2024